Krypto-Assets und Blockchain-Ökosysteme Teil 1 – Funktionsweise und technische Grundlagen

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Einleitung

Wie ist es möglich, dass Investoren weltweit mehr als 1,5 Billionen US-Dollar in dezentrale Anwendungen investieren, gegen die sie keine Rechtsmittel einlegen können und die oft nicht älter als 3 Jahr alt sind? Die Antwort auf diese Frage liegt in der Blockchain-Technologie.1 Die Technologie hat das Potenzial, bestehende Finanzmarkt-Strukturen und das Erbringen von Finanzdienstleistungen nachhaltig zu verändern. Finanzgeschäfte unterliegen seit jeher dem Problem, dass sich die beteiligten Parteien gegenseitig vertrauen müssen, um Transaktionen abzuwickeln. Im uns bisher bekannten Finanzsystem wird fehlendes Vertrauen zwischen den Akteuren durch den Einsatz von vertrauenswürdigen Dritten (z.B. Banken und/oder ClearingStellen) hergestellt. Die damit erwirkte Sicherheit bei der Abwicklung von Finanzgeschäften ist i. d. R. ineffizient, kostenintensiv und bietet trotz strenger regulatorischer Rahmenbedingungen immer wieder Spielraum für Betrug. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie lassen sich ein Großteil dieser Probleme lösen, und Finanzdienstleistungen können ohne den Einsatz von Intermediären angeboten werden.

Der vorliegende Beitrag ist der erste Teil einer Beitrags-Reihe, die dabei helfen soll, ein grundsätzliches Verständnis für den Aufbau und die Funktionsweise von BlockchainÖkosystemen und dezentralen Finanzdienstleistungen zu schaffen. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur bestehenden Finanzmarkt-Infrastruktur und vielversprechende Projekte und Protokolle vorgestellt. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist vor allem die „Tokenisierung“ von Vermögensgegenständen, Zahlungsmitteln und Rechten, die durch kryptografische Verschlüsselungen in einer dezentralen Datenbank digital abgebildet werden können.2 Zudem wird auf den Entwicklungsstand von zukünftigen und bestehenden Regulierungsbestrebungen eingegangen, sowie die sich aus den daraus ergebenen Implikationen für bereits aktive Banken und Finanzdienstleister.

Die BlockchainTechnologie

Mit dem Aufkommen von virtuellen Währungen, insbesondere der Kryptowährung Bitcoin, ist auch das Interesse an der zugrundeliegenden Distributed-Ledger-Technologie (DLT) stark gestiegen. Im Jahr 2008 veröffentlichte Satoshi Nakamoto das Whitepaper für ein digitales Peer-to-Peer Cash-System, welches auf der Blockchain-Technologie basiert und bis heute die Grundlage für das bestehende Bitcoin-Netzwerk darstellt.3 Nakamoto ist es nachhaltig gelungen, ein digitales Peer-to-Peer-Zahlungssystem zu entwickeln, welches es Nutzern ermöglicht, Vermögensgegenstände bilateral zu handeln. Das Bitcoin-Netzwerk ist das größte, bekannteste und älteste Blockchain-Netzwerk, welches mittels kryptografischer Verfahren das Double-Spending-Problem beheben konnte und damit den Weg in eine völlig neue FinanzArchitektur ebnet. Eine Blockchain ist eine verteilte Datenbankarchitektur, in der ein dezentrales Netz von Akteuren einen sich automatisch abgleichenden Datenbestand verwaltet.
Die Transaktionen in der Datenbank stellen Zustandsübergänge dar, die in „Datenblöcken“ zwischen den Netzwerkteilnehmern verbreitet werden. Die korrekte Reihenfolge der Blöcke, die den chronologischen Überblick über die Transaktionen in der Datenbank enthalten, wird mit Hilfe von kryptografischen Methoden aufrechterhalten, mit denen alle Beteiligten die Abfolge der Blöcke manuell überprüfen können.4 Ein Konsens-Mechanismus definiert dabei, was eine legitime Transaktion in der verteilten Datenbank ist und was nicht.

1 Vgl. Bitkom (2020): DeFi-Whitepaper, S. 5
2 Vgl. Brühl (2021): DeFi – wie die Tokenisierung die Finanzindustrie verändert, S. 1
3 Vgl. Nakamoto (2008): Bitcoin: A Peer-to-Peer electronic Cash System
4 Vgl. Jensen et al. (2021): An Introduction to Decentralized Finance (DeFi), S. 2

Konsens Mechanismen

Die bedeutendsten Konsens-Mechanismen sind Proof-of-Work (PoW) und Proof-of-Stake (PoS). PoW ist ein Konsens-Mechanismus, der zuerst vom Bitcoin-Netzwerk verwendet wurde. Für das Validieren von Transaktionen werden große Mengen an Rechenleistung benötigt. Netzwerkteilnehmer, die diese Rechenleistung zur Verfügung stellen, werden mit sog. Rewards (native Token des Netzwerks z. B. BTC) belohnt. Ziel der Validatoren ist es, die Validierung der Transaktion so schnell wie möglich durchzuführen, da nur die schnellste Validierung einen Anspruch auf den Reward hat. Sofern der Wert einer Kryptowährung steigt, steigt automatisch der Anreiz, Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Während beim PoW ausschließlich die Rechenleistung dafür erforderlich ist, dass Transaktionen schnell und zuverlässig abgewickelt werden, verknüpft PoS die Sicherstellung der Transaktionen mit spieltheoretischen Ansätzen. Im PoS-Verfahren müssen Validatoren eine gewisse Anzahl an Krypto-Token als Sicherheit im Netzwerk hinterlegen. Dieses „Collateral“ berechtigt dazu, Rechenknoten im Netzwerk zu betreiben und Rewards zu erhalten, wenn die Transaktionen korrekt durchgeführt und abgesichert werden. Sollten Validatoren bei diesem Vorgang betrügen, fällt dies aufgrund der dezentralen Datenhaltung auf und Teile der hinterlegten Sicherheit gehen verloren bzw. werden durch das Netzwerk automatisch vernichtet. Indem wohlwollendes oder böswilliges Verhalten langfristig automatisch belohnt bzw. bestraft wird, wird die Integrität des DLTNetzwerks dauerhaft sichergestellt.

Die Höhe der Rewards ist von Netzwerk zu Netzwerk unterschiedlich. In der Regel bemessen sich die Rewards beim PoS-Verfahren anhand der hinterlegten Sicherheiten. Je höher die hinterlegte Sicherheit, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Rewards gutgeschrieben zu bekommen. Dies stellt die Integrität des gesamten Datenbestands sicher und eignet sich gut für eine Peer-to-Peer Übertragung von (digitalen) Vermögensgegenständen, ohne dass der Einsatz eines Intermediärs notwendig ist. Hinsichtlich der technischen Ausgestaltung von DLT-Netzwerken kann auf mehrere verschiedenen Architekturen zurückgegriffen werden, deren wesentliche Unterscheidungsmerkmale u. a. in der Art der Verteilung der Rechnerknoten liegt.6 Die Merkmale, anhand derer sich Blockchain-Netzwerke besonders gut differenzieren lassen, sind Dezentralität, Sicherheit und Transaktionsgeschwindigkeit.
Es handelt sich dabei um konträre Merkmale, deren gleichzeitige Erfüllung i.d.R. nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist (vgl. Abb. 1).

5 Vgl. Antonopoulous / Wood (2018): Mastering Ethereum: Building Smart Contracts and DApps
6 Vgl. Walport (2015): DLT beyond Blockchain (2015), S. 35

TokenETHADASOLDOTAVA
KonsensMechanismusProof-ofStakeProof-ofStakeProof-of-StakeProof-of-StakeProof-of-Stake
Anzahl der Validatorenca. 300.000ca. 2.100ca. 1.100ca. 300ca. 1.100
Umlaufversorgung (max)Kein Limit aber (Burnrate)45 Mrd. TokenKein LimitKein Limit720 Mio. Token
Transaktionen pro Sekunde1525050.0001.000.- 3.0004.500
Transaktionsgebühr10 – 50 $ca. 0,40 $0,00025 $15 $0,005 – 0,05 $


Krypto-Assets und Blockchain-Ökosysteme Teil 1 – Funktionsweise und technische Grundlagen

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Einleitung

Wie ist es möglich, dass Investoren weltweit mehr als 1,5 Billionen US-Dollar in dezentrale Anwendungen investieren, gegen die sie keine Rechtsmittel einlegen können und die oft nicht älter als 3 Jahr alt sind? Die Antwort auf diese Frage liegt in der Blockchain-Technologie.1 Die Technologie hat das Potenzial, bestehende Finanzmarkt-Strukturen und das Erbringen von Finanzdienstleistungen nachhaltig zu verändern. Finanzgeschäfte unterliegen seit jeher dem Problem, dass sich die beteiligten Parteien gegenseitig vertrauen müssen, um Transaktionen abzuwickeln. Im uns bisher bekannten Finanzsystem wird fehlendes Vertrauen zwischen den Akteuren durch den Einsatz von vertrauenswürdigen Dritten (z.B. Banken und/oder ClearingStellen) hergestellt. Die damit erwirkte Sicherheit bei der Abwicklung von Finanzgeschäften ist i. d. R. ineffizient, kostenintensiv und bietet trotz strenger regulatorischer Rahmenbedingungen immer wieder Spielraum für Betrug. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie lassen sich ein Großteil dieser Probleme lösen, und Finanzdienstleistungen können ohne den Einsatz von Intermediären angeboten werden.

Der vorliegende Beitrag ist der erste Teil einer Beitrags-Reihe, die dabei helfen soll, ein grundsätzliches Verständnis für den Aufbau und die Funktionsweise von BlockchainÖkosystemen und dezentralen Finanzdienstleistungen zu schaffen. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur bestehenden Finanzmarkt-Infrastruktur und vielversprechende Projekte und Protokolle vorgestellt. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist vor allem die „Tokenisierung“ von Vermögensgegenständen, Zahlungsmitteln und Rechten, die durch kryptografische Verschlüsselungen in einer dezentralen Datenbank digital abgebildet werden können.2 Zudem wird auf den Entwicklungsstand von zukünftigen und bestehenden Regulierungsbestrebungen eingegangen, sowie die sich aus den daraus ergebenen Implikationen für bereits aktive Banken und Finanzdienstleister.

Die BlockchainTechnologie

Mit dem Aufkommen von virtuellen Währungen, insbesondere der Kryptowährung Bitcoin, ist auch das Interesse an der zugrundeliegenden Distributed-Ledger-Technologie (DLT) stark gestiegen. Im Jahr 2008 veröffentlichte Satoshi Nakamoto das Whitepaper für ein digitales Peer-to-Peer Cash-System, welches auf der Blockchain-Technologie basiert und bis heute die Grundlage für das bestehende Bitcoin-Netzwerk darstellt.3 Nakamoto ist es nachhaltig gelungen, ein digitales Peer-to-Peer-Zahlungssystem zu entwickeln, welches es Nutzern ermöglicht, Vermögensgegenstände bilateral zu handeln. Das Bitcoin-Netzwerk ist das größte, bekannteste und älteste Blockchain-Netzwerk, welches mittels kryptografischer Verfahren das Double-Spending-Problem beheben konnte und damit den Weg in eine völlig neue FinanzArchitektur ebnet. Eine Blockchain ist eine verteilte Datenbankarchitektur, in der ein dezentrales Netz von Akteuren einen sich automatisch abgleichenden Datenbestand verwaltet.
Die Transaktionen in der Datenbank stellen Zustandsübergänge dar, die in „Datenblöcken“ zwischen den Netzwerkteilnehmern verbreitet werden. Die korrekte Reihenfolge der Blöcke, die den chronologischen Überblick über die Transaktionen in der Datenbank enthalten, wird mit Hilfe von kryptografischen Methoden aufrechterhalten, mit denen alle Beteiligten die Abfolge der Blöcke manuell überprüfen können.4 Ein Konsens-Mechanismus definiert dabei, was eine legitime Transaktion in der verteilten Datenbank ist und was nicht.

1 Vgl. Bitkom (2020): DeFi-Whitepaper, S. 5
2 Vgl. Brühl (2021): DeFi – wie die Tokenisierung die Finanzindustrie verändert, S. 1
3 Vgl. Nakamoto (2008): Bitcoin: A Peer-to-Peer electronic Cash System
4 Vgl. Jensen et al. (2021): An Introduction to Decentralized Finance (DeFi), S. 2

Konsens Mechanismen

Die bedeutendsten Konsens-Mechanismen sind Proof-of-Work (PoW) und Proof-of-Stake (PoS). PoW ist ein Konsens-Mechanismus, der zuerst vom Bitcoin-Netzwerk verwendet wurde. Für das Validieren von Transaktionen werden große Mengen an Rechenleistung benötigt. Netzwerkteilnehmer, die diese Rechenleistung zur Verfügung stellen, werden mit sog. Rewards (native Token des Netzwerks z. B. BTC) belohnt. Ziel der Validatoren ist es, die Validierung der Transaktion so schnell wie möglich durchzuführen, da nur die schnellste Validierung einen Anspruch auf den Reward hat. Sofern der Wert einer Kryptowährung steigt, steigt automatisch der Anreiz, Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Während beim PoW ausschließlich die Rechenleistung dafür erforderlich ist, dass Transaktionen schnell und zuverlässig abgewickelt werden, verknüpft PoS die Sicherstellung der Transaktionen mit spieltheoretischen Ansätzen. Im PoS-Verfahren müssen Validatoren eine gewisse Anzahl an Krypto-Token als Sicherheit im Netzwerk hinterlegen. Dieses „Collateral“ berechtigt dazu, Rechenknoten im Netzwerk zu betreiben und Rewards zu erhalten, wenn die Transaktionen korrekt durchgeführt und abgesichert werden. Sollten Validatoren bei diesem Vorgang betrügen, fällt dies aufgrund der dezentralen Datenhaltung auf und Teile der hinterlegten Sicherheit gehen verloren bzw. werden durch das Netzwerk automatisch vernichtet. Indem wohlwollendes oder böswilliges Verhalten langfristig automatisch belohnt bzw. bestraft wird, wird die Integrität des DLTNetzwerks dauerhaft sichergestellt.

Die Höhe der Rewards ist von Netzwerk zu Netzwerk unterschiedlich. In der Regel bemessen sich die Rewards beim PoS-Verfahren anhand der hinterlegten Sicherheiten. Je höher die hinterlegte Sicherheit, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Rewards gutgeschrieben zu bekommen. Dies stellt die Integrität des gesamten Datenbestands sicher und eignet sich gut für eine Peer-to-Peer Übertragung von (digitalen) Vermögensgegenständen, ohne dass der Einsatz eines Intermediärs notwendig ist. Hinsichtlich der technischen Ausgestaltung von DLT-Netzwerken kann auf mehrere verschiedenen Architekturen zurückgegriffen werden, deren wesentliche Unterscheidungsmerkmale u. a. in der Art der Verteilung der Rechnerknoten liegt.6 Die Merkmale, anhand derer sich Blockchain-Netzwerke besonders gut differenzieren lassen, sind Dezentralität, Sicherheit und Transaktionsgeschwindigkeit.
Es handelt sich dabei um konträre Merkmale, deren gleichzeitige Erfüllung i.d.R. nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist (vgl. Abb. 1).

5 Vgl. Antonopoulous / Wood (2018): Mastering Ethereum: Building Smart Contracts and DApps
6 Vgl. Walport (2015): DLT beyond Blockchain (2015), S. 35

TokenETHADASOLDOTAVA
KonsensMechanismusProof-ofStakeProof-ofStakeProof-of-StakeProof-of-StakeProof-of-Stake
Anzahl der Validatorenca. 300.000ca. 2.100ca. 1.100ca. 300ca. 1.100
Umlaufversorgung (max)Kein Limit aber (Burnrate)45 Mrd. TokenKein LimitKein Limit720 Mio. Token
Transaktionen pro Sekunde1525050.0001.000.- 3.0004.500
Transaktionsgebühr10 – 50 $ca. 0,40 $0,00025 $15 $0,005 – 0,05 $


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1-PLUS-i_Legislativentwurf_CRR-III_vs_Basel-IIIHerunterladen

Notiz: 2022 ECB Climate Risk Stress Test – “The next generation”

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Der CST ist ein entscheidender Baustein im Fahrplan der EZB für eine grünere Wirtschaft und der damit verbundenen Notwendigkeit umfassender Transparenz. Dem hier beschriebenen CST ist eine top-down Klimastress-Prüfung der EZB vorausgegangen. 3 Die dort gesammelten Erkenntnisse bilden das Fundament des CST. Betroffen von der anstehenden aufsichtlichen Übung sind die direkt beaufsichtigten Institute („significant institutions“). Die Entwicklungen sind jedoch auch für die nicht teilnehmenden Institute von großem Interesse, da sie Einblicke in die aufsichtliche Erwartung im Bereich der Klimarisiken gewähren. Die Ergebnisse des CST werden nach einem qualitativen Ansatz in den aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) integriert. Anders als im EBA-Stresstest ist keine unmittelbare Wirkung auf die Pillar 2 Guidance vorgesehen. Die Ergebnisse können ggf. auf die Pillar 2 Requirements einwirken.

6. MaRisk-Novelle: Neue und erweiterte Anforderungen im Überblick

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Ein zentraler Ausgangspunkt dieser jüngsten Novelle ist die Überführung europäischer Regulierungsinitiativen in Gestalt der drei EBA-Leitlinien über das Management notleidender und gestundeter Risikopositionen1 , zu Auslagerungen2 und für das Management von IKT- und Sicherheitsrisiken3 in deutsches Recht. Hinzu kommen Erweiterungen und Konkretisierungen bestehender Vorgaben und Erwartungen – z. B. zum Themenkomplex „Stundungen“ – sowie Aktualisierungen wie die Aufnahme von Kryptowerten in den Kreis der Handelsgeschäfte. 

Stresstests im Liquiditätsrisiko

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Prinzipiell liegt die Problematik hier- bei darin, dass im Vergleich zu den anderen Risikoarten wie dem Kreditrisiko oder dem Marktrisiko kein etabliertes Vorgehen existiert, auf das sich die Institute stüt- zen könnten, da die Ausgestaltung und die Parametrisierung der Stresstests sehr institutsindividuell sind. Aus diesem Grund wird in diesem Fachbeitrag auch kurz auf die unterschiedlichen Vorgehensweisen eingegangen.

IDV-Anwendungen – nur noch kurzfristig von der Aufsicht geduldet?

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IDV-Anwendungen erfreuen sich vor allem im Finanzsektor großer Beliebtheit. Einfach, unkompliziert und schnell sind die Schlagwörter, die vielen auf Anhieb zum Begriff „IDV“ einfallen. Und tatsächlich sind die großen Vorteile von IDV-Anwendungen, dass sie im Vergleich zu komplexen Softwarelösungen deutlich kostengünstiger und zusätzlich viel schneller umsetzbar sind. Für viele Problemstellungen ist es wichtig, dass die Anwendung maßgeschneidert zum Unternehmen passt, was sich mit individuellen Toollösungen sehr gut und effizient realisieren lässt. Beispielsweise sind das Anreichern, Berechnen und Speichern von Daten über IDV-Anwendungen deutlich günstiger und flexibler im Vergleich zu den herkömmlichen Datenbanksystemen und finden deshalb unter anderem in Bereichen wie dem Risikomanagement oder dem Controlling Anwendung. Allen Vorteilen zum Trotz verbergen sich hinter IDV-Anwendungen aber auch Risiken, die nicht zu vernachlässigen sind und aufgrund derer die Aufsicht die Vorschriften in diesem Bereich immer weiter ausweitet.

Veröffentlichung Final Report zu EMIR REFIT – Anpassung Transaktionsregister-Reporting

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Am 17. Dezember 2020 hat die European Securities and Markets Authority (ESMA) mit ihrem Final Report1 zu den technischen Details der Umsetzung der Anforderungen der EMIR REFIT final Stellung bezogen. Was aber ist EMIR REFIT und wo liegen die Herausforderungen für Marktteilnehmer in diesem Zusammenhang?

Immobilienrisiken in der neuen Risikotragfähigkeit

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Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID19-Pandemie haben zu teils erheblichen Umsatzeinbußen und Verlusten bei Unternehmen verschiedener Branchen geführt. Hinzu kommen strukturelle Veränderungen, deren langfristige Auswirkungen auf den Immobilienmarkt noch nicht absehbar sind. Während das Segment der Wohnimmobilien bisher ohne nennenswerte Einbußen durch die Krise gekommen ist, könnten die Markt- und Ertragswerte von Immobilien bzgl. des Gastronomie- und Hotelgewerbes sowie Einzelhandelsimmobilen unter starken Druck geraten. Auch die im Zuge der Pandemie beschleunigte Digitalisierung der Arbeitswelt und Verlagerung der Arbeitstätigkeiten ins Home-Office könnten dazu führen, dass sich die Nachfrage nach Büroimmobilien verringert. 1 Im Zuge dieser Entwicklung ist die Gefahr von Mietausfällen und Wertverlusten in einigen Segmenten des Immobilienmarktes stark gestiegen. Hinzu kommt, dass viele Marktteilnehmer ihre Immobilien-Engagements in der Vergangenheit vor allem wegen ihres attraktiven Risiko-Ertrags-Profils verstärkt aufgestockt haben. Hieraus ergeben sich nun für Finanzinstitute, aber auch Versicherungskonzerne und Kapitalverwaltungsgesellschaften, teils enorme Wert- und Ertragsrisiken.

Sustainable Finance: Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) Einleitung

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Die EU-Kommission hat im März 2018 den Aktionsplan zur Finanzierung eines nachhaltigen Wachstums vorgelegt. Aktion 7 des Aktionsplans fordert Pflichten für institutionelle Anleger und Vermögensverwalter bezüglich der Offenlegung der Nachhaltigkeit gehandelter Finanzprodukte. Das Ergebnis ist die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR). Der „Level 1“-Text der SFDR (Verordnung (EU) 2019/2088)1 wurde im Frühjahr 2019 verabschiedet und am 9. Dezember 2019 im Amtsblatt veröffentlicht. Die Verordnung ist bereits in Kraft und ist ab dem 10. März 2021 anzuwenden. Die SFDR legt Offenlegungspflichten zur Nachhaltigkeit für Hersteller von Finanzprodukten und Finanzberater gegenüber Endinvestoren fest. Dies gilt in Bezug auf die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken durch Finanzmarktteilnehmer (d.h. Vermögensverwalter, institutionelle Anleger sowie Unternehmen, die Finanzprodukte anbieten, in denen sie das Geld ihrer Kunden verwalten) und Finanzberater in allen Anlageprozessen und für Finanzprodukte, die das Ziel nachhaltiger Investitionen verfolgen.

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2020_12_07_Fachbeitrag_BaFin-Rundschreiben_Antrag_sNSFR_finalHerunterladen